Erste Ergebnisse

Auf dem Dachboden des Haupthauses ist regelmäßig ein Waldkauz anzutreffen, der sich gerne im Schornsteinloch aufhält. Zahlreiche hier zu findende Gewölle zeigen, dass der Waldkauz das Artenschutzhaus als Ruhestätte annimmt.

Von der Zugänglichkeit der Kellerräume profitieren bereits Tag- und Nachtfalter.

Um Vögel an das Haus zu gewöhnen, fand 2020/21 eine Winterfütterung statt. Die Futterstellen wurden in der Zeit des Wintereinbruchs – mit rund 30 cm Neuschnee in Nordwest-Deutschland – gut von Wildvögeln angenommen.

Ausblick

Die Besiedelung und Nutzung des Artenschutzhauses durch Wildtiere werden im Jahr 2021 durch ein Monitoring untersucht. Außerdem soll der Auftrieb der Weidetiere zur Pflege der Außenfläche erfolgen. Geplant sind zusätzlich die Installation einer Informationstafel und der Bau einer Insektenwand.

Exkurs: Extensive Beweidung

Der Rückgang von beweideten Flächen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Ursache für den Verlust von Artenvielfalt. Zur Vorstellung reicht der Gedanke an die Insektendichte aus, die sich allein im Dung der Weidetiere aufgehalten hat und damit Nahrungsgrundlage für das gesamte Ökosystem war. Dazu kommt der Verlust von kleinräumigen Strukturen, die durch unterschiedlichen Verbiss der Weidetiere entstanden sind. In der Folge kam es zu einem Rückgang von Strukturreichtum auf den Weiden. So fehlen beispielsweise kurzrasige Bereiche zur Nahrungssuche für Wildvögel und hochwüchsige Bereiche mit Stauden zur Entwicklung der Larven von Schmetterlingen.
Durch die Einführung von extensiven Beweidungssystemen auf Naturschutz- und Kompensationsflächen kann diesem Verlust entgegengewirkt und vielen Arten neuer Lebensraum geboten werden. Entscheidend ist eine extensive Nutzung, also eine Beweidung mit wenig Tieren auf großer Fläche. Der Besatz sollte 0,5-1,5 Großvieheinheiten pro Hektar Fläche und Jahr nicht übersteigen. So wird die Ansiedlung von Arten begünstigt und eine höhere Artenvielfalt ermöglicht.

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